Nach den eindrucksvollen Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der
Fédération Cynologique Internationale hat der FCI-Vorstand nun mit Blick auf die
nächsten 100 Jahre seine Arbeit im Dienst der weltweiten Hundefreunde wieder aufgenommen,
in einem kameradschaftlichen Ambiente und mit einem Team, das sich im Hinblick auf
die Herausforderungen der Zukunft feste Ziele gesteckt hat.
Eine der grossen Herausforderungen, die auf uns wartet und alle Sektionen der FCI
(Europa, Amerika und die Karibik, Asien und Pazifik, Mittlerer Osten und Afrika)
betrifft, stellen Gesetze dar, die auf eine Einschränkung der Hundehaltung und die
Einstufung vieler aktueller Rassen als gefährliche Rassen abzielen. In allen FCI-Sektionen
findet zurzeit eine juristische Auseinandersetzung statt, um die Verabschiedung
dieser Gesetze zu verhindern oder die bereits existierenden ausser Kraft zu setzen.
Die FCI beobachtet diesen Prozess aufmerksam und arbeitet mit unseren nationalen
Organisationen zusammen, um die erforderliche Unterstützung zu leisten.
Ein weiterer Bereich, dem unsere Organisation ihre Aufmerksamkeit widmet, ist die
aktuelle Mode, durch Kreuzung von zwei bereits existierenden Rassen neue Rassen
zu züchten. Diese sogenannten „Designerhunde“ erzielen inzwischen absurd hohe Preise.
Unsere Sorge gilt der Gesundheit dieser Tiere, denn es ist davon auszugehen, dass
bei diesen Kreuzungen Hunde entstehen, die mit genetischen Gesundheitsproblemen
behaftet sind. Darüber hinaus halten wir eine solche Praxis der Züchter, die den
Verkauf dieser Tiere betreiben, für unverantwortlich.
In dieser Ausgabe lesen Sie einen ergreifenden Artikel über das Hundgestützte Therapieprogramm
der FCPR, des Hundeverbands von Puerto Rico. Die Belohnung für einen solchen Einsatz
lässt sich nur schwer in Worte fassen. Stellen Sie sich ein Kind mit Muskelatrophie
vor, das bewegungsunfähig ist und beim dritten Besuch eines Basset Hound an seinem
Bett versucht, seine Hände zu bewegen, um dem Hund zu zeigen, dass es ihn gerne
streicheln möchte! Unsere Hunde haben eine unbestreitbar positive Wirkung auf die
Gesellschaft und eine ganz besondere Art von Zuneigung, die uns bei der Heilung
hilft.
Zum Schluss möchte ich unsere Vision erwähnen, die uns die Kraft gibt, unsere weltweite
Führungsrolle bei der Förderung des Wohlergehens unserer Hunde mithilfe unserer
Grundsätze, unserer Richter und Kommissionen zu erhalten, die ausgezeichnete Arbeit
leisten, da sie davon überzeugt sind, dass die Gesundheit der Hunde im Hinblick
auf den Rassestandard an erster Stelle steht.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren nächsten Ausstellungen und hoffe, Sie persönlich
auf unserer nächsten Weltausstellung begrüssen zu dürfen, die dieses Jahr im Mai
2012 in Salzburg in Österreich stattfindet.
Rafael de Santiago
FCI-Vizepräsident